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Das Elend unserer Emlands=Bauern im 30jährigen Kriege.


Von Studienrat Geppert = Meppen.


Unter den Schrecknissen des 30jährigen Krieges, dessen Verlauf wir in der Rahmengeschichte auf Seite 33 gezeichnet haben, litt unser Bauernstand ganz besonders, und eine Fülle von Einzelheiten aus dem Nachlasse des Professors Wenker=Meppen kennzeichnet diesen Krieg als die trübste Zeit der deutschen und der emsländischen Geschichte. Wir wollen seine furchtbaren Spuren, die er in den Dörfern des Emslandes hinterlassen hat, verfolgen, wobei wir diejenigen Bauernhöfe herausgreifen, deren Name noch heutzutage erhalten ist, wenn wir uns auch klar machen müssen, daß die alten Bauerngeschlechter gerade durch diesen Krieg mehr oder weniger ausgestorben sind. Nur der guten alten Sitte, daß der Hofesname auch bei dem Wechsel der Familien beibehalten wurde, verdanken wir die Möglichkeit, die Geschichte der Bauernhöfe bis in alte Zeiten hinein zu verfolgen. Trockene, kurze Aufzeichnungen sind es zwar, die wir aus amtlichen Berichten bringen, aber wer mit dem Herzen zu lesen versteht, der merkt bald, wie viele Tränen und Schmerzensrufe, wie viel Jammer und Elend und Not dahinter stecken.

Am schlimmsten hatte des Krieges Fackel gelodert in der Nordwest=Ecke unserer Heimat, in den Dörfern Brual, Brahe, Rhede und Heede. Hier, wo die linksemsische Heerstraße nach Ostfriesland überging, war fast allerwege "der Sitz und Stuhl des Krieges", wie sich ein Klagebericht der Bauern aus Rhede und Brahe treffend und bitter ausdrückt. Ähnlich lauten die Notschreie aus Heede: "Wir haben in diesen verwichenen langwährenden Kriegszeiten aller Beschwernissen mehr als unsere benachbarten Dörfer ausgestanden, weil wir nahest an die ostfriesische Grenze und an die Bourtange gelegen sind und alle Pfade hin und wieder durch dieses Dorf gehen. Weiteres auch, wie der Schweden=General Königsmarck an die 4 Wochen sein Hauptquartier in unserem Dorfe gehabt und unser Korn und Roggen, Gerste, Weizen, Hafer alles abgefüttert, ebenso unsere Pferde, Kühe, Schafe, Schweine abgenommen, die Häuser niedergerissen, teils verbrannt (als Lagerfeuer), teils Hütten davon gemacht hat und uns in die äußersten Ruin und Armut gebracht hat."

Das war im Herbste 1647, und genau 3 Jahre vorher, im Herbste 1644 hatten sich die Hessen mit 2-3000 Mann zu Fuß und 4 Reiterregimentern besonders in Rhede und Brual eingelagert, hatten alles Korn zum Teil verfüttert, zum Teil ausgedroschen und nach Ostfriesland verkauft, die Ackergeräte, die Möbeln verdorben, verbrannt, weggenommen. Die Rheder und Brualer hätten ihre Lebensmittel nach Bourtange und den Dieler Schanzen liefern müssen, so daß sie kein Brotkorn gehabt und solches hätten leihen und betteln müssen. Auch hätten die Hessen die rhedischen Deiche und Dämme durchstochen, um die Schanzen zu schützen, so daß das Weideland und zum Teil das Roggenland unter Wasser gesetzt worden sei: Nachher hätten die Hessen durch tägliche und stündliche Streifzüge aus Ostfriesland die Gegend heimgesucht. - Bestätigt wird die Notlage dieser Ecke durch amtliche Berichte des bischöflichen Statthalters im Emslande, des Drosten Dietrich von Velen. Greifen wir zwei Berichte heraus, den einen vom Jahre 1624, also nach dem Abzuge der Mansfelder, und einen zweiten nach Schluß des Krieges vom Jahre 1650. Im ersten Schreiben berichtet der Drost, "die abscheuliche Krankheit - die Pest, die bekannte furchtbare Begleiterin der damaligen Kriege - habe so stark in Rhede grassiert und tue es noch, daß beinahe das ganze Dorf ausgestorben sei. Von allen Eigenhörigen leben nach Aussage des Werneke Schulte nur noch vier, alle anderen seien verstorben und in ganz Rhede sind alle eigenhörig bis auf vier Freie. Dazu seien sie ihres Viehes und Kornes beraubt und überall nichts ausgesäet und wegen der vielen Kontributionen und Schatzungen so viel Geld aufgenommen, als ihre Häuser und Ländereien wert seien; die Rheder sind also ganz heruntergekommen, daß sie keine Mittel zu leben haben. Die Pünten, deren 80 gewesen, sind bis auf 15 verbrannt und weggenommen." So lautet ein Bericht asu dem ersten Drittel des Krieges! Und welchen Eindruck gewann der Drost am Ende des 30jährigen Mordens über den Zustand der Kirchspiele Heede, Rhede, Achendorf? "... Diese und alle folgenden Bauern sind bei den verschiedenen Belagerungen und Eroberungen der ostfriesischen Schanzen alle Ihrigen an Pferden, Kühen, Schweinen, Schafen, Hühnern, Gänsen, item der Mobilien im Hause und zum Ackerbau gehörigen Instrumenten, desgleichen ihres Kornes auf dem Sollern (Boden) verlustig worden. Alle Einwohner der Kirchspiele Rhede, Heede, Aschendorf mußten mit Weib und Kindern bei der Ankunft des kaiserlichen Generals Lamboy plötzlich von Haus und Hof ziehen, daselbst das eingeerntete Korn stehen lassen und an 12 Wochen fortbleiben!" - Wo blieben sie? Nun, im Moor! - "Bei ihrer Wiederkunft seien die ledigen Häuser durchgelöchert, teils abgebrochen, teils gar keine wiedergefunden, sondern solche in den Schanzen für die Soldaten verbrauchet und das Korn ausgedroschen, teils verfüttert, teils von Pferden und Wagen verdorben. Alles und jedes, was sie zum Unterhalt und zum Anerkauf neuen Viehes und Mobilien nötig gehabt, hätten sie aus den benachbarten Provinzien entleihen müssen, also daß sie noch jetzt in schweren Schulden stecken." Wir verstehen die Rheder, daß sie beim Anblick ihrer zerstörten Heimstätten und der geraubten Kirchenglocken das inbrünstige Gebet in die 1643 angeschaffte kleine Glocke eingeißen ließen: "Per signum crucis de inimicis nostris libera nos Deus. Du lieber Gott, befreie uns doch von unseren Feinden durch das Zeichen des hl. Kreuzes. Befreie uns von dem Mansfelder und den Schweden, den Hessen, aber auch von den Kaiserlichen, denn diese sind ebenso schlimm wie jene."

Doch besuchen wir jetzt mit dem Rentmeister des Amtes Meppen die einzelnen Bauernhöfe, die Erben, wie sie genannt wurden, um uns von ihrem Zustande zu überzeugen. Wir trauen unseren Augen kaum, als wir in Rhede den Hof des Hermann Bamming betreten. Was wir hören, was wir sehen, macht uns schaudern und erbeben: Bamming und Frau sind 1623, also zur Mansfeldischen Zeit, an der Pest verstorben. Der neue Besitzer findet 1644 an Mobilien und Viehnichts vor; die Hessen haben 4 Wochen hier gelegen und Hab und Gut und Korn genommen. Nichts ist vorhanden. - Noch schlimmer sieht es bei Bollmann - jetzt Staars - aus. Das Erbe liegt wüst und hat in diesem unbewohnten und unbebauten Zustande noch 30 Jahre nach dem Friedensschluß gelegen, bis endlich einer den Mut fand, es wieder zu beziehen. - Dasselbe Schicksal traf Bohle=Schulte, jetzt Fährmann=Hannen. Sein Haus ist 1625 verfallen. Er besitzt noch 1 Pferd und 2 Kühe, aber eine Düngung des Esches ist nicht mehr möglich. Trotzdem er 2 Söhne und 1 Tochter hat, will niemand das Erbe antreten. Nicht lange dauerte es, da lag die Stätte wüst, und sie hat noch 30 Jahre wüst gelegen. - Ein noch härteres Los fiel Buers Johann, jetzt Buers=Lückmann, in den Schoß. Johann starb zur Schwedenzeit, die 1633-38 Land und Leute drückte. Sein Nachfolger findet nichts vor, aber sein Arm ist stark und groß sein Mut, und so leiht er sich Geld und kauft sich Kuh und Pferd und beginnt den Wiederaufbau, und es lacht die Flur und es lacht der Bauer - da, da kommen die Hessen (1644) und haben ihm alles Vieh, Kühe, Pferde, alle Mobilien fortgenommen, alles Korn ausgedroschen, das Stroh verdorben, alle Wände im Hause zerschlagen, Wagen und Pflug verbrannt, so daß nichts übrig geblieben. Erst 1709 ist diese Stätte menschlichen Wirkens und menschlichen Leidens wieder bebaut worden. - Ganz arm und lahm zieht Alert Blankemann (jetzt Stubbe) auf die Leibzucht in einen kleinen Spieker (1641). Die Erben wollen den Hof verlassen und als Tagelöhner ihr Brot verdienen, und als darauf die Hessen gekommen sind und alles genommen haben, da steht ihr Entschluß fest: fort aus der Heimat, in Rhede liegt der Unsegen. - Fast so ergeht es Alert Dünhoft und seiner Ehefrau. Beide verlassen nach 1630 den Hof und leben in großer Armut auf der Leibzucht; 15 Jahre später ist das Erbe ganz verkommen, alle lebendige Habe ist genommen. - Der Tod ist in solchen Zeiten besser als das Leben. Das zeigt uns ein Besuch auf Leffert Hauerts Hofe. Leffert (Leopold) war 1629, also unter den Kaiserlichen, von einem Leutnant erschossen worden. Die Witwe bekommt einen armseligen Hausrat, der durch den Krieg verdirbt. Der Nachfolger Gert Hauert muß sich armselig behelfen, seine ganze Habseligkeit besteht nach Fortzug der Hessen in 2 Rindern. - Wir beklagen daher auch nicht den Tod des Hermann Kampeling (Kampeln, jetzt Gerhard Schütte), der Soldat geworden ist und gefallen ist; vielmehr jedoch die Witwe, denn Herm hat nichts hinterlassen und sie wohnt in einer kleinen Hütte, denn das Erbhaus ist wüst gelegen und auch der Acker liegt meist wüst. - Sicherlich freute sich 1622 bei dem Einbruch des wilden Mansfelders Aike Wotte auf den Tod. Die Gebäude waren verfallen, nur 6 Scheffelsaat waren besät, kein Vieh, kein Pflug, kein Wagen waren vorhanden, nur Schulden waren da. Dann stirbt auch Gerd Wotte (1643)und hinterläßt Frau und 5 armselige Kinder, die aus Armenmitteln bekleidet werden. Der Rest der Habe verfällt den Hessen. Ja, selig sind die Toten, sie haben's gut; furchtbar ist das Leben: dem Johann Wiemker haben die Räuber alle Mobilien und Kornfrüchte weggenommen; Speker's Hof ganz ausgeplündert und Speker selbst in großer Armut; auf Osseforths Hofe haben sie 30 beste Bäume gefällt, den Rest hat der Bauer nur dadurch gerettet, daß er der Bande 40 Taler gab, aber alles Korn haben sie ihm trotzdem abgedroschen und alles Mobiliar genommen. Die Erbe von Valing, Tieken und Werneke Schulte liegen wüst, dem Rüter sind Haus und Scheune niedergebrannt, Knevel, Jetzt Heyers, haben Kaiserliche und Schweden noch kurz vor Friedensschluß aller Habe beraubt und Lückmann und Wessels Engelke gehen betteln! Da hat der Bauer Schloh - jetzt Schütte Johann - doch ein besseres Teil sich erwählt: er gab sein Erbe daran und begab sich in diesen bösen Kriegsläuften außer Landes. Ähnlich so dachte Bröring, der unter die Soldaten ging und es 15 Jahre besser hatte als seine arme Frau in Rhede. Als er freilich nach Schluß des Krieges sein Erbe betrat, findet er auf demselben nichts mehr vor. Die Frau verstorben, alles verdorben; er selbst in Todesnöten. - Voll Grausen verlassen wir Rhede, diesen Ort des Schreckens; hinweg eilen wir über die Emsbrücke. Da fesselt unser Augeder Hof Zur Wiek, der friedlich abseits zur Linken liegt. Schon hoffen wir, daß ihn des Krieges Woge nicht berührt hat, - da erleben wir das Gegenteil: Schreiben Sie, sprach der Rentmeister, mit gewichtiger Miene. Da schrieben wir folgende Leidensgesichte dieses Hofes nieder: "Anno 1625 ist das Haus verfallen, die Scheune niedergefallen. Kein Vieh, kein Dünger, 2 unmündige Kinder leben da. Anno 1629 hat die Witwe das Erbe verlassen und wüst liegen lassen; sie dient bei anderen um Lohn. Ein neuer Siedler hebt wieder das Erbe, da kommen 1644 die Hessen und hausen wie auf den anderen Höfen."

Wir gehen weiter und kommen nach Aschendorf. Traurig sieht es in der Bauerschat aus. Elf Erbe, deren Besitzer an den Bettelstab gekommen sind, darunter Pelken, jetzt Fecker; Korte, jetzt Hotel Rein; Loisinck, jetzt Meyering; Sanders, jetzt Krankenhaus, liegen wüst. Die Gläubiger bestellen den Acker. Von Robbe Oldeler und seiner Frau hören wir, daß sie das Erbe wegen Alters gerne abtreten und auf die Leibzucht ziehen wollen. Aber sie können bei diesem beschwerlichen Kriegswesen keinen bekommen, der solches annehmen will. So klagen sie anno 1645 und ebenso 1650 zwei Jahre nach Friedensschluß. - Dieselbe Klage vernehmen wir aus dem Munde des Reiners - jetzt Cloppenburg - auf Devermühlen. Schon im ersten Teile des Krieges war das Erbe unter Mansfeld verwüstet, das Haus war baufällig und der ganze Haushalt war weggenommen. Der Hof kommt wieder in Ordnung, - da haben die Hessen 1644 alles ruiniert, und niemand will das Erbe antreten und Reiners kann für seine Stieftöchter keinen Bräutigam finden. In derselben schrecklichen Weise haben die Hessen den Behrens Hof auf Devermühlen ganz ausgeplündert, so daß Behrens nichts behalten hat. Schon früher ereilte Steining=Aschendorf (jetzt Hiebing) das Geschick. Unsere Bestandsaufnahme 1628 nach Abzug des Mansfelders und unter der Herrschaft der Kaiserlichen lautet: Die Häuser sind verfallen, die Ländereien sind unbesamt. Das Erbe ist wüst. Vorhanden sind noch 2 alte Pferde, 1 Fohlen, 6 Kühe, 4 Kälber, 1 Schwein; aber Hühner, Schafe und Gänse sind nicht da. Es steht noch da auf der Hoffstätte ein alter Wagen und ein Pflug, doch sind weder Leinen noch Zinngeräte zu finden. - Eine Rotte Mansfelder war nach Lehe südlich vor Aschendorf gezogen. Hier hatte sie dem Struve alle Pferde bis auf zwei alte genommen, die der Bauer von der Räuberbande hatte loskaufen müssen. Was an Betten, Kleider, Hausgerät, Wagen und Pflügen auf dem Hofe war, das alles hatten diese Räuber verbrannt und vernichtet. Doch Struve läßt sein Erbe nicht so liegen; er baut wieder auf und schafft und arbeitet, macht freilich eine Schuld von 350 Reichstalern. Da erscheinen die von uns schon oft genannten übel beleumdeten Hessen und schlagen die Wände aus den Häusern, so daß verfallen. Weiter zog die Teufelsbrut noch Zum Sande in Lehe, dessen Hof gänzlich ausgeraubt wurde. Ein Trost war ihm geblieben: Seine Kinder. Trost? Ach, der Anblick dieser erbarmungswürdigen Geschöpfe vermehrte nur noch seinen Schmerz: "Drei elende, gebrechliche Kinder bejammern das Dasein ihrer Eltern", sagt unser amtlicher Bericht. Arme Eltern, arme Jugend! Wie bitter ist das Leben, wie süß ist doch der Tod!.

Von Lehe wandern wir über die Heeder Fähre auf das westliche Emsufer, wo wir wieder auf den linksemsischen Heerweg stoßen und bald die Schäden feststellen, die von den verschiedenen Heerhaufen angerichtet sind. In Heede hat das Erbe des Johann Schulte lange Zeit wüst gelegen, so daß er 11 Jahre hindurch an Steuern und Lieferungen rückständig ist. Noch jetzt am Schluß des Krieges ist Johann Schulte ganz zahlungsunfähig. Aber er sitzt doch wenigstens auf seinem Hofe und kann auf den Wiederaufbau hoffen. Diese Aussicht ist dem Erbe des Hermann zur Vehr genommen. Das Haus war bereits von den Mansfeldern niedergebrannt und liegt jetzt wüst. Die Frau wohnt mit den Kindern in einer dachlosen Scheune; sie hat "kein lebendiges Herz" (d.h. kein Vieh) und geht mit ihren Kindern betteln. Das Haus kann von ihr nicht wieder aufgebaut werden. - An anderen Höfen gehen wir vorei; sie liegen wüst, und ihr Name ist ausgestorben, darum erwähnen wir sie nicht. So kommen wir nach Sustrum. Bei Ehrens - jetzt Schmitz=Siemers - vernehmen wir, daß ihm die Schweden unter Knyphausen alles Vieh fortgenommen haben, und daß er bei dem erneuten Einfall dieser nordischen Barbaren unter Königsmarck alles verloren hat. Noch trostloser sieht es auf Kupes Hofe aus - jetzt Krull - . Das Haupthaus ist gänzlich verfallen, nahezu dachlos, und die Wände sind herausgefallen. Ebenso ist die Scheune eingefallen, und Backhaus und Speicher sind verkommen. Kupes möchte Geld aufnehmen zum Wiederaufbau, aber er hat keinen Kredit, und so wird er wohl trotz besten Willens in Armut seine Tage beschließen wie Wilken, der "in großem Jammer und Elend gestorben ist". Beim Verlassen des Dorfes begegnen wir einem Schafhirten mit einem Kinde. Auf unsere Fragen erzählt er uns, daß er Ahlers heiße und einen schönen Hof gehabt habe, der aber durch den Krieg ganz heruntergekommen sei. Seine älteren Kinder verdienten sich ihre Kost bei anderen Leuten; dies sei sein Jüngstes, es helfe dem Vater beim Hüten der Schafe!

In Oberlangen, wohin wir dann kommen, hörten wir nichts als Klagen über die schweren Kriegslasten. Man zeigte uns fünf wüst liegende Erben: Hermann Wocken habe noch ein Pferd und zwei Kühe, Johann Rolfes nur noch ein Pferd und eine Kuh, und beide seinen nicht zahlungsfähig. - Dabei hätte die Gemeinde zur Aufbringung der von den Schweden und nachher von den Hessen geforderten Gelder 8 Kirchspielschatzungen von dem Richter in Haselünne geliehen. Sie müßten keine Mittel, wie sie bei zunehmender Verarmung diese Schuld abtragen könnten. - In Oberlangen vernehmen wir, daß auf dem anderen Emsufer in der Bauerschaft Hilter Feinde übel gehauset haben. Obwohl es schon dunkel geworden ist, lassen wir uns doch beim Beel über die Ems setzen. Das Licht aus den Bauernhäusern soll uns ein Wegführer sein. Doch seltsam, kein heller Schimmer erleuchtet uns den Pfad, wie wir uns dem Schultenhofe nähern. Wir rufen - keine Antwort; wir rufen nochmals - wieder bleibt alles stumm, als wenn keine menschliche Seele hier wohnt. Totenstille ringsum! Unruhe befällt uns, zumal die Dämmerung des Abends zunimmt. Und sonderbar, kein Laut eines Pferdes, eines Rindes dringt aus der Stallung an unser Ohr, obwohl wir dicht vor dem dunkelen Gemäuer stehen. Kein Hund schlägt an. Da fällt des Mondes Schein aus der zerrissenen Wolkenwand über Hilter, und nun läßt sich das Rätsel: Hilter ist verödet, alle Erben liegen wüst, - so Rötger und Völker und Schulte. Sie haben ihr Vieh und alle Habseligkeiten verloren und haben die Heimat verlassen. Schulte Hermann hatte das Erbe an seine Tochter abgetreten, deren Bräutigam seine Braut vom verwahrlosten Hofe heruntergenommen hat.-

Nach dieser Unterbrechung nehmen wir unsere Reise auf dem alten Heerwege wieder auf. Zwei stattliche Höfe in Altenharen lenken unsere Aufmerksamkeit auf sich: es sind der Schultenhof und Hayers Hof. Aber wie wir näher an Hayers Erbe herantreten, da erblicken wir auch hier das schon gewohnte Elend. Das geräumige Haus ist niedergebrannt, und Mutter Hayers, die in Haren wohnt, hat keine Mittel zum Aufbau. Und weil keines ihrer Kinder das Erbe antreten will, so haben die Gläubiger zur Aufbringung der Lasten die Grundstücke unter sich verteilt. - Noch früher hatte das Unheil Leffert Schulte getroffen. Als die Mansfelder ins Emsland gezogen kommen, ergriff ihn der Schreck vor dieser wüsten Soldateska derart, daß Leffert mit den Seinen und der notwendigsten Habe ins Moor nach dem "Roßwinkel" bei Ter Apel floh. Hier wurden sie alle in Sumpf und Moor krank, der Vater, die Mutter und sechs liebe Kinder, und der Vater starb. Inzwischen ließen die Mansfelder ihre Wut auf dem Schulzenhofe aus, weil der Bauer ihnen entronnen war. In welchem Zustande Mutter und Kinder ihr Heim wiederfanden, das vermeldt die Bestandsaufnahme vom Jahr 1624: ein Pferd, alle übrigen durch den Krieg weggekommen; 4 Kühe, 1 junges Beest, 2 Schweine, Immen 0, Hühner und Gänse 0. 2 Schweine, Immen 0, Hühner und Gänse 0. Zwei Wagen, die Räder des einen mit Weiden gebunden, 1 Bett, im Morast auf dem Roßwinkel fast gar verdorben, die anderen Betten alle weggekommen und ausgeschüttet. Ein alter geflickter Kessel, ein kupferner Kessel. Mehr nicht vorhanden." Nicht besser erging es dem Schultenhof in Wesuwe südlich von Altharen. Hören wir den Schulten selbst seine Not klagen: " Ich bin in kurzen Jahren zweimal im Kriege meines ganzen Viehes und Pferde beraubet; noch im verflossenen Herbst (1647) hat ein Trupp von 300 Reitern auf meinem Hofe alles Korngewächs, wovon ich das ganze Jahr hätte leben und Schatzung (Steuer) hätte bezahlen müssen, verfüttert und verdorben, so daß nicht ein Zaunpfahl ist stehen geblieben. Auch bin ich vor 12 Jahren beim ersten Zuge der Hessen nach Ostfriesland alles Viehes beraubt, daß ich kein Pferd oder Viehes hatte behalten." Wir verstehen, daß unter solchen Umständen Johann zur Abbemühlen gleich anderen heimgesuchten Bauern den Entschluß faßt, in fremden Landen sein Brot zu suchen, da das Erbe ihn mit seinen 3 Brüdern in diesen Kriegszeiten nicht ernähren könne. - Weiter nach Süden lenken wir unsere Schritte, nicht froher Stimmung wie ein lustiger Wandersmann, sondern voll Betrübnis ob der geschauten Greuel der Verwüstung. Wir nähern uns dem Dorfe Gr.=Fullen. Ein Glöcklein hören wir erklingen fern, ein Priester ist's mit dem Leibe des Herrn. Er geht auf Benners Hof zu, denn der Bauer liegt am Sterben. Der Kapellan schrickt zurück, ein solches Elend tritt ihm entgegen! Das Haus ist verfallen, kaum bewohnbar. Das ganze Hausgerät haben die Mansfelder genommen, nur ein altes Bett steht da, und in diesem Bettgestell liegt auf Stroh und unter Stroh, denn es ist nakkend, so arm ist er, der Bauer Benner. Ja, er war völlig verarmt. Rinder und Schweine, Schafe, Hühner und Gänse haben sie ihm genommen. Er hat nicht Gerste, nicht Hafer, nur 2 Stück Land sind mit Roggen besät, und ein altes Pferd und eine alte Kuh hat ihm das Mansfelder Kriegsvolk gelassen. - Wir verlassen diese Stätte, wo und die Armut in ihrer Nacktheit entgegengrinste. Da kommt uns Lambert Huesers Wicht weinend entgegen und klagt uns ihre bittere Not. Weder Winterkorn noch Saatkorn sei eingeerntet. Das Pferd sei gepfändet, und Vater sei im Jammer verstorben; sie habe noch ein Kuh und das sei alles. Sie bittet, das Erbe verlassen zu dürfen; lieber wolle sie als Magd ihr Brot verdienen. - Dasselbe haben Albert Ahlers und seine Schwester bei sich erwogen. Sie wollen aus Mangel an Saatkorn und Brotkorn das Erbe verlassen und anderswo ihr Geld verdienen. Von den 10 Vollerben in Gr.=Fullen seien keine 10 bis 12 Fuder Roggen eingeerntet. Aber es fällt ihm schwer, das Erbe seiner Väter zu verlassen, und so bleibt er, um nun die Durchzüge der kaiserlichen, der schwedischen, der hessischen Truppen nach Ostfriesland erleben zu müssen. Die haben ihm alles, was er in 6 Jahren wieder aufgebaut und angeschafft hatte, genommen, so daß er aus Mangel an Dünger und Saatkorn seine Äcker nicht bestellen konnte und mit seinen beiden Kindern Hunger gelitten hat und in Armut verstorben ist. Am Ende dieses entsetzlichen Krieges liegt der Hof wüst. Die Ländereien werden zum Teil von der Gemeinde bebaut zur Aufbringung der Abgaben. Ahlers selbst arbeitet als Tagelähner und empfängt auch Almosen. - Besonders hart waren noch im letzten Kriegsjahre die Bauern in Rühle mitgenommen, als der wilde Königsmarck mit seinen Schweden vorbeizog. Sie haben Keuter (jetzt Tegeder) alles Hausgerät und alles Vieh weggenommen, und sie haben ihm, als sie Brandkugeln in Meppen warfen und über 80 Häuser daselbst entzündeten, eine Tochter auf der Straße totgeschossen. Johann Kaers (jetzt Pötker) hat unter den Schweden nicht "Pferdes noch Kuhes Haar behalten". Das selbe Geschick traf Heinrich Brümmer: bis auf ein Fohlen hat er alles Vieh verloren. - Besonderes Mitgefühl packt uns mit Geske Hellen. Ihr Mann war verstorben, ihr Sohn Hermann leidet an der Fallsucht. Da heißt es den Kopf hoch halten, und sie schafft und schafft mit Gottes Hülfe und führt das Hofwesen mit starker, sicherer Hand, die ganze schwere Kriegszeit hindurch, denn sie erscheint bereits seit 1618 in den Steuerlisten als Beerbter des Hofes. Aber was kümmert die Schweden eine wackere deutsche Bauersfrau. "Her mit dem Vieh, her mit den Möbeln, heraus mit den Kleidern, heraus den Hausrat", so schreit's, so brüllt's auf Hellen=Hof in Rühle wüst und wild durcheinander, und die General Königsmarck den Befehl zu Weitermarsche gibt, da steht Geske Hellen am Grabe ihrer Arbeit und ihrer Habe: "Nicht Viehes Haar hab ich behalten", bekennt sie dem Rentmeister. Der reicht dieser Heldin des Emslandes stumm die Hand; sprechen können wir nicht, aber die Hand ballt sich ans zur Faust vor Zorn gegen die Schänder unserer heiligen Mutter Erde; und so lange es noch Emsländische Bauern gibt, sollen sie mit Bauernstolz sprechen von Geske Hellen aus Rühel an der Ems. -

So kommen wir nach Hesepe. Hier starrt uns dasselbe Elend entgegen. Grüter hat unter Köigsmarck alles Vieh verloren und steckt tief in Schulden. Gerdt Strol - jetzt Kremers - kann aus Armut keinen Diensboten halten. Dem Dietrich Wolken - jetzt Tappel - haben die Schweden unter Dodo von Knyphausen den halben Bestand an Vieh, Möbeln und Gerätschaften genommen. Zwei seiner Söhne sind während des Krieges verschollen. Sein Nachfolger Hermann Wolken gerät nach und nach in gänzliche Armut, besonders durch Königsmarcks Durchzug. Sein Haus hat nur noch geringen Wert. - Wechselvoll und launisch spielte des Lebens Los mit Johann Kamp - jetzt Pächter Middendorf -. Er hat 8 oder 9 mal alles Vieh und das Hausgerät verloren, hat es wieder eingelöst, aber dadurch solche Schulden gemacht, daß er für längere Zeit den Hof verlassen und sich in Meppen aufgehalten hat. Sein Sohn will das Erbe nicht antreten, hat das Schulterhandwerk gelernt und will so sein Brot verdienen. Als Johann Kamp gestorben ist, heiratet die Witwe den Bernd Wolken. Sie arbeiten den Hof wieder in die Höhe. Drei Jahre sind sie in Liebe und Arbeit vereint, da stürmt eine Rotte königsmärkischer Räuber auf den Hof, die stößt dem Bernd die Pike durch den Leib. ---

Wir verlassen jetzt diese Leidensstraße, wo Leichen und Trümmer und hohläugige Menschen uns begleiteten, und wenden uns nach Haselünne. Dort stoßen wir auf einen zweiten Mittelpunkt des Elendes. Denn mehrere Heerwege treffen hier zusammen, auf denen Freund und Feind sich tummelte und tobte. So wundern wir uns auch gar nicht, als wir hören, daß die Umgebung von Haselünne größtenteils nicht bebaut ist und die Bürger den Haselünner Zehnten 9 Jahre lang schuldig geblieben sind. Schon 1625, also nach Abzug der Mansfelder, sind die zur Haselünner Hofesaat gehörenden Ländereien meist wüst. Sie bleiben in diesem Zustande unter den Kaiserlichen, und als dann die schwedische Herrschaft unter Knyphausen vorbei war, mußte die rechtmäßige Regierung in Münster einsehen, daß von den "ärmbsten und uffs Herzenblut außgemergelten Unterthanen" keien Rückstände eingezogen werden konnten. Die weitere Umgebung von Hasel+nne bietet denselben trostlosen Anblick, In Huden hat Oster (jetzt Lübbers) vor lauter Verzweifelung mit seiner Frau den Hof verlassen, ist nach Holland gegangen und Soldat geworden. Die reichen Mynheers gaben guten Sold. In Lahre sahen wir Bernd Jung (jetzt Lampe), wie er verarmt und zerlumpt vor den Häusern bettelte. Große Seelennot ist über Bernd zum Schleper gekommen. Seien Stiefschwester ist auf der Kreyenborg von einem Soldaten entehrt worden. Sie bekommt ein Kind und gerät in Verachtung. Zu diesem Seelenjammer kommen noch des Leibes und des Lebens Sorgen, dann sein schöner Hof liegt ganz wüst, In Eltern ist Brümmers völlig verarmt, niemand von den Kindern kann wegen gänzlicher Mittellosigkeit das Erbe antreten. Bei Cordes hatte bereits 1627 eine amtliche Bestandsaufnahme ergeben: die Hausgerätschaft ist von den Kaiserlichen Nachtlagerungen und den öfteren Durchzügen viel verbrannt und wenig oder nichts wert befunden. - Wichmann in Hülsen ist 1624 mit Weib und Kind und ganzem Gesinde an der Pest verstorben. Am Schluß des Krieges ist das Erbe geringwertig. Die Gebäude sind in Verfall, keine Pferde, keine Weide, kein Grasland ist vorhanden. Niemand will das Erbe annehmen. - Und so sieht es in allen Dörfern des Gerichtsbezirkes Haselünne aus: Überall Jammergeschrei und Klagetöne der verarmten Bauern aus verfallenen Häusern. - Auf dem Hümmling sah es nicht so schlimm aus. Die Hümmlinger haben anscheinend den Rat der Münsterschen Regierung, alle unnötigen Wege zu versperren und unkenntlich zu machen, damit die streifenden Räuber und Nachtdiebe möglichst ferngehalten würden, besser befolgen können als die Dorfbewohner, die andern großen bekannten Heerwegen saßen. Allerdings war der Mansfelder über den Hümmling nach Stickhausen nach Ostfriesland gezogen und der wilde Königsmarck hatte auch den Hümmling mit seinen Schweden heimgesucht. Auch hier stoßen wir auf wüst liegende Felder und niedergebrannte Häuser, auch hier sind die Bauern seit 1639, also dem Ende der schwedischen Herrschaft, mit ihren Abgaben und Lieferungen im Rückstände. Aber die meisten geben doch die Erklärung ab, sie könnten und wollten ihren Verpflichtungen nachkommen, nur bäten sie um Aufschub. So bot uns denn der Hümmling einen kleinen Trostblick inmitten der allgemeinen Not des Emslandes. - Dagegen hatten die um die Festung Meppenliegenden Bauerschaften wieder schwerer gelitten. Dem Heinrich Kosse in Vormeppen sind bei dem Königsmärckischen Zug, als er Meppen durch feurige Kugeln eingäschert hatte (1647), alle seine fünf Zimmer, nämlich das Wohnhaus, ein Spieker, ein Backhaus, eine Schüre und ein Schafkauen mit allem Korn und anderen Früchten auch mit verbrannt. In demselben Jahre haben ihn die Lamboyschen (= Kaiserlichen) Völker fünf Kühe abgenommen, wie auch drei Pferde, die er für einen hohen ""antzane" (= ranzion = Lösegeld) wiederumb an sich gebracht hat. Er kann sich daher keinen Dienstboten halten. - Schswer litten mehrere Male die Dörfer Borken, Hemsen und Holthausen nördlich von Meppen. Hören wir die Lebensgeschichte des Lübbert Fresken aus Hemsen: "Als ich anno 1632, also zur kaiserlichen Zeit, auf das Erbe gekommen bin, habe ich auf demselben nichts vorgefunden, alles war vernichtet oder genommen. Im folgenden Jahre (1633) sind die Schweden gekommen und haben alles Vieh, Pferde, Kühe, Schafe geraubet; kein lebendiges Hertz hab ich behalten. Seitdem sind die Kriegsbeschwernisse noch größer geworden. Anno 1647 haben mir die Lamboyschen (Kaiserliche Völker des Generals Lamboy) alles Getreide vernichtet, und unter Königsmarck ist alles Vieh fortgenommen." Aehnlich verlief der harte, bittere Lebenslauf des Gerd Leffers in Hemsen: "Vor 16 Jahren, also 1633, haben die Schweden unter Knyphausen alles Vieh und den ganzen Hausrat genommen und das Getreide verdorben. Vor Jahresfrist, anno 1647, ist mir unter Lomboy und dann wieder unter Königsmarck alles Getreide aufs neue verdorben, ein Pferd, alle Schweine, alles Rindvieh bis auf 3 Kälber genommen; von diesen sind im letzten Winter noch 2 gestorben. Den jetzigen Viehbestand habe ich mir von Verwandten aus dem Lingenschen geliehen. Auch muß ich meine alten Schwiegereltern ernähren. In Holthausen - fügte er hinzu - haben die Lambonyschen unter Königsmärckschen die Erbe Kuper und Wübbels (jetzt Pächter Wilken) dergestalt hergenommen, daß sie keine Handvoll Getreides und kein lebendiges Hertz behalten haben . . ." -

Unsere Reise durchs Emsland ist beendet, Schlimmes ahnten wir beim Antritt derselben; was wir gesehen und gehört haben, übertraf alle bösen Ahnungen. Und dabei haben wir nur diejenigen Erbe erwähnt, deren Namen die Geschichte verzeichnet hat. Wie viel Elend und Not der Namenlosen mag sie vergessen haben oder absichtlich verschwiegen, um nicht unser Zartgefühl zu verletzen. Doch wollen wir Nachfahren jener unglücklichen Bewohner vor den häßlichen Denkmälern jener Zeit, die aus Steinbrocken und rauchgeschwärzten Balken aufgerichtet sind, wehmütig stehen bleiben? Nein, gegen wir vielmehr zu den Gedenksteinen, die überall im Emslande in Stadt und Dorf zu Ehren unserer Feldgrauen errichtet sind, und wenn wir mit entblößtem Haupte davor stehen, dann wollen wir denken: Dank Euch, Ihr Heldensöhne des Emslandes, tausend Dank, daß Ihr unsere teure Heimat vor dem Einbruch der weißen und gelben und schwarzen Feinde bewahrt und beschützet habt. Ihr seid nicht vergebens für uns und das Emsland gestorben! Das zeigt uns ein Vergleich zwischen der Unversehrtheit unserer Heimat im Weltkriege und ihrer Verheerung zur Zeit des 30jährigen Krieges. -